In der Tat. Nazis haben es leicht.
Christen und Parteimitglieder sowie Sportler auch. Sogar Schwule und Lesben können sich nicht beschweren. Im Grunde jeder, der einer Gruppierung, einer Partei, einem Verein, ja eben einer organisierten Mehrheit angehört, die etwas Bestimmtes glaubt, propagiert oder kolportiert.
Denn: alle diese Menschen haben Symbole.
Seien es
Logos,
Wappen
oder Fahnen.
„Wir“ – ich beziehe mich Standpunkt beziehender Weise einfach mal in den folgenden Kontext mit ein – die wir an eine freie Entfaltung selbst bestimmter Gedanken, an das Prinzip leben und leben lassen, an die Meinungspluralität, an den Frieden und die Freiheit, die Unantastbarkeit der Würde des Menschen glauben, „wir“, „wir“ haben keinerlei gemeinsames Symbol, kein Logo, kein Wappen und keine Fahne.
Klar, es gibt Regenbogenfahnen und Ähnliches, Symbole, die eine gewisse Freiheit ausdrücken möchten. Aber ist das nicht auch schon wieder ein und dasselbe? Ist das nicht dann eine uniformierte Freiheit?
Jeder Depp, der anderen etwas vorleben möchte, jeder tumbe, faule oder unbedachte Geist, der sich selbst hinter den Gedanken anderer, hinter Göttern, Führern, Leitbildern versteckt hat sein ganz bestimmtes Symbol. Ein Symbol, das ihn abgrenzt, das ihn leitet, das ihn ausweist als einer, seiner Gruppe zugehörig.
„Wir“ haben derlei nicht. Es stellt sich nun die Frage, brauchen wir nicht „Etwas“? Brauchen wir ein Symbol, ein Logo, eine Fahne?
Ich denke nein.
Ich denke jedoch durchaus, dass es einen guten, einen sehr guten Grund gibt, dass wir es nicht haben.
Ich, also … ich, ich bin sehr froh darum.
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