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Die Lyrik hat es oftmals nicht all zu leicht. Sie ist scheinbar zu schwer zu konsumieren. Erst lesen, dann fühlen, vielleicht sogar verstehen wollen …? Da klickt man schneller auf `nen Spotify-Link oder schaut sich was auf YouTube an. Wenn Ihr Euch dennoch ein paar Worte antun möchtet, lade ich Euch herzlichst ein.

SEI KLEIN

Sei klein und stell Dein Unbill ab
Dann steig und lass sie’s wissen
Zu früh noch ist’s fürs Massengrab
Zu früh fürs kalte Kissen.

Dein Wort gen oben, zählt‘ es mehr
Wenn allen gleich es klänge?
Drum mach Dich kleiner, nutz die Chance
Und treib‘ sie in die Enge.

Schärf Deine Waffen, steck sie ein
Du wirst sie nie benutzen
Sie sehen Dich noch immer klein
Drum werden sie nur stutzen.

Sei klein und führ Dein Wort ins Feld
Bleib ruhig und lach sie nieder
Du bist was sie nicht woll’n: ein Held
Bleib ruhig, schließ Deine Lider.

Ganz ohne Pomp und Pathos passt
Die Welt durch diese Enge
Was nicht hindurch passt ist Ballast
Sie rechnen gern nach Menge.

Sieh hin, zerstöre diesen Tand
Mit Herz und Hirn und Magen
Gibt es ein schön’res Unterpfand
Als Lügen zu zerschlagen?

Sei klein und gib der Welt die Wut
Sich selber zu erheben
Entfache Mut, entfache Glut
Entfache unser Leben.

(3. August 2013)

 

SO BIN ICH DAS HIN UND DAS HER BIN ICH AUCH

Im Schreiben das Denken gewissend verlängert,
Den ein oder andren Gedanken befreit,
Die Pfosten in Philo und Sophie gehämmert,
So sind wir vor Stumpf- und auch Dumpfsinn gefeit.

Mag sein, dass die ein oder and`re Idee sich,
Entfaltet des Schmetterlings Flügelschlags gleich,
Wahrscheinlicher ist doch, dass über den Klee sich,
Die Hybris gar selbst lobt, in Hirnen so weich.

So bin ich das Hin und das Her bin ich auch,
Ich steh` nicht nur mir, auch dem Geist auf dem Schlauch,
Sogar denkend verlier` ich das Maß dieses Verses,
Und schreibend zieht`s bitter durch Herz und durch Bauch.

Verloren zu sein, verliert hier jeden Schrecken,
Das Schreiben an sich ist voll Wissen allein,
Es kam über uns und es wird stets vollstrecken,
Was Denken hermetisch niemals kann sein!

(April 2015)

 

NIESGEWALT VS. QUALBEFREIT

Der Niesgewalt ich Einhalt such, die Frühlingssonne steht im Ruch,
Der Bösewicht des Spiels zu sein, drum geh ich selbst fürs Sonnen rein.

Den Qualbefreiten schau in Ruh, ich ohne Neid von innen zu,
Wie sie sich unter Birken scharen, um sommerlichen Schein zu wahren.

Sie grillen sich zu jeder Stund, den nackten Körper rundum wund,
Bis Teile der gegrillten Stellen, sich ganz von selbst vom Leibe pellen.

Der Mücke sind sie ausgesetzt, die sie sogleich im Schwarm zerfetzt,
Die Wespen tun es ihnen gleich, und rauben noch ihr letztes Fleisch.

Vernetzt mit Mobilendgeräten, sie virtuell das Gras betreten,
Und postend voller Wortgeschick, teiln sie mir das dann auch noch mit.

Die Selfies füllen Timelines fixer, als Alkopops die ganzen Typen,
Sie preisen Sommersonnensinn, und nähren meinen Sommergrimm.

Erwägend ein Gedicht zu schreiben, verbleib ich zürnend beim Verbleiben,
Im Niesen episch ausgemaßt, und zwischen drin betont verhasst.

So tu ichs allen Grillern gleich, und wähne mich voll Sommers reich,
Ich schmeiß mich unter die Gesunden, und niese schamlos meine Wunden.

Den Birken werf ich gönnend Blicke, durch Ast und Zweig tief ins Gewicke,
Die Qualbefreiten straft mein Niesen, es ist, als würd ich Blumen giessen.

(März 2014)

 

NOVITÄTER

Unter ferner liefen – Gedanken durch die Nacht
Die Hälfte dieser Racker – hat sich leise umgebracht
Verhagelt sind dem schlichten Sinn
Nun Trübsal und der Sog dorthin

„Anders als die ander’n“ – wähnt sich jeder Geist
Bis garstig Klarheit nächtens – tiefe Wunden reisst
Gebügelt duch der Masse Masse
Geschliffen mit abwesend Klasse.

Dauerschwörend Schwüre – schwören sich gleich selbst
Bis der eig’ne Ekel – jene selbst befällt
Die sich seh’n ins Recht getaucht
Die Gedanken – schon gebraucht.

(Januar 2014)

WETZ DIE MESSER UND SEI BEI MIR

Ich ramm Dir meinen Blog ins Herz,
Nicht voller Grahm, nicht voller Schmerz.
Ich werfe ihn mit Leinen los,
Bis meine Rinde liegt gar bloß.
Von Bäumen lernen sei der Sinn,
Viel weiter oben, bis ins Hirn,
Treib ich des Wortes eitle Klinge,
Auf dass es stetig neu beginne.
Das messerscharfe Stahlgeflecht,
Aus Verben, Jamben – immer echt.
Dem Lug und Trug vors Knie getreten,
Von hier an könnt Ihr gerne beten.
Zu Götzen, Göttern und dem Glanze,
Und kommt nur, wenn Ihr geht aufs Ganze.
Ansonsten lasst es Lügen regnen,
Damit ein jeder kann begegnen,
Der Wirklichkeit, gebeugt, versklavt,
Hinaus kommt niemand ungestraft.
Und kennt Dein Herz das Eine, Reine,
Dann sei die Eine, sei die meine.

Für @Konsonaut
(März 2012)

 

ZYLINDERKOPFDICHTUNG

Ein ulkig Antlitz schält sich gar
aus nebulösem Ungewahr.

Die Schemen zeugen hier und dort
von einem selt geformten Ort.

Zunächst metallisch dann schon Grau,
es ist kein Mann und keine Frau.

Es hat zwei Augen, keinen Zopf,
sieh an, s` ist ein Zylinderkopf.

(Februar 2015)

DÄMONEN

Ein wahrhaft tosendes Gewitter

In wirklich jeder einzelnen Nacht
Und glaub mir es war bitter
Vollsten Schreckens aufgewacht
Bereit den Dolch zu greifen
Bereit ihn zu benutzen
Gefertigt um im Ernstfall
Des Teufels Schwanz zu stutzen
Doch feiges Wesen an die Nacht
Gelegt und um den Schlaf gebracht
So ziert er sich der Haderlump
Und kneift noch immer, Stund für Stund
Den Seiber schmeck, den Odem riech ich
Und sei der Umstand noch so wiedrig
Ich lauere jede Nacht dem einen
Der sich verstellt, und der doch meinem
Eigenen Wesen Untertan
So macht er sich an mich heran
Der Waffen Schärfe wohl gewahr
Kneift er noch immer, Jahr für Jahr
Es treibt in meinem Geiste Blüten
Ich läs ihm gerne die Leviten
Mit lodernd Fackel Ungemach
Verziere ich mein Schlafgemach
Die Akzeptanz des eignen Strauchelns
Vorangestellt der Angst des Zauderns
So bin ich stark und Morpheus kann mich
Ich wache selbst wenn er heran schlich
Doch stets frag ich, erkenn ich ihn,
Hätt all mein Wille seinen Sinn?
Wenn er doch meiner gleich sich zeigte
Und ich mein Sinnen so vergeigte
Als wäre es ein bloßes Schauspiel
Zu lang schon läuft dies Katz- und Mausspiel
Doch jeden Zweifel wisch ich fort
Derlei gibt es in einem fort
Heut Nacht exakt, da muss es sein
Ich lad ihn gern zu mir her ein
Bevor wir noch die Wimpel tauschen,
Lass ich ihn sich an sich berauschen
Die Hybris ist mein schärfstes Schwert
Und so er sich von mir ernährt
Wird er im Taumel wankend fallen
Ich hör ihn schon vor Trunksucht lallen
Mag sein er schafft’s und kommt herinnen
Ich lass ihn gern den Sieg erringen
Denn Pyrrus hat uns eins gelehrt
Was ist denn schon der Sieg uns wert
Wenn wir nicht fähig sind zu denken
Unser‘ n Triumph bedächtig lenken
Den Kaiserapfel ruhmreich schwenken
Und vor der Zeit den Hals verrenken
Ich geb ihm Zeit, ich wieg ihn still
In Sicherheit und Hochgefühl
Doch grade wenn er meint das war es
Hol weit ich aus und geb ihm Pares
In dieser Nacht muss ich obsiegen
In dieser Nacht wird er erliegen
Der scharfen Klinge rächend Klang
Nie wieder ist mir Angst noch Bang
Nebst der Entscheidung werd ich fällen
Ein Urteil vieler kleiner Quellen
Die mir ihr Unbill zugetragen
Zu schnell verliert man sich in kargen
Wortgewalt’gen Einzelviten
Und jede trägt die eignen Mythen
Es langt, der Schnitt, der Schnitt muss sein
So lad ich generös ihn ein
Zur Henkersmahlzeit exklusiv
Heut Nacht geht mir dabei nichts schief
Ich zittre, bibbre, blinzel, scharre
Mit jenem Huf, dem ich doch harre
Mein Atem brennt dem Schwefel gleich,
Die Augen blitzen rot sogleich
Ich spüre Hass, lass ihn heraus
Im Nebensatz hör ich Applaus
Er kommt, ich morde, lache auf
Das Biest in mir hat freien Lauf
Und erst als er am Boden liegt
Spür ich wie schwer mein Schicksal wiegt
Denn Tonnen voller Angst versiegen
Und er bleibt still am Boden liegen
Wo ist mein Wille, einst so wild
Vor mir zeigt sich mein Spiegelbild
Wo mir Dämonen zugewunken
Dort bin soeben ich ertrunken
Sogar der Vers in sich verdreht
Zeigt Jedem wie’s mir wahrhaft geht
Ein wahrhaft tosendes Gewitter
In wirklich jeder einzelnen Nacht
Und glaub mir es war bitter
Vollsten Schreckens aufgewacht.
(Juni 2014)
UNFERTIG SO SOLL ES ENDEN
Und ist unser Haus auch noch so wundervoll,
perfekt und heimelig, immer wohl,
niemals wird uns das Material ausgehen,
niemals werden wir die Füße einfach so hochlegen,
ohne den Versuch es zu verbessern.
Niemals wird die Hülle, die wir sind, vollendet sein.
  Und sollte das Bild auch noch so fertig erscheinen,
  Zufriedenheit würde den Tod bedeuten,
  obschon es ihn nicht aufhalten wird.
Zu keiner Zeit werden wir ruhigen Gewissens ruhen können,
gewiss der Abgeschlossenheit unseres Tuns.
Das Letzte, dessen wir gewahr sein werden,
ein schales Gefühl, nicht fertig geworden zu sein,
  es nicht vollendet zu haben.
(Januar 2016)
DÄMONEN II
Zurückgerudert garstig Los
Entkommen aus der Kargheit Schoß
Gesichert mittels Seilen straff
Seh` ich den Plan an, der im Schlaf
Mich übermannend fällen sollte
Ganz so, als wär`s des Geists Revolte
Und so ich lass
Dem Graus den Spaß
Zu spät käm meine Volte.Entfesselt aus der Welt der Wächter
Genährt mit meiner Selbst Gelächter
Ermpor steigt abermals das Klagen
An ihm und jetzt könnt` ich verzagen
Ich glaubte es bereits am Boden
Doch scheinbar hab` ich mich verhoben
Obschon ich stieß
Es ins Verlies
Ist es schon wieder oben.Besitzergreifend geifernd Gier
Nach meinem Selbst das jetzt und hier
Sich seinerseits dem Boden neigt
Verzweifelnd suchend nach verzweigt
In dunklen Kurven windend Tunneln
Doch dieser Zeit gibt es kein Schummeln
So harr` ich aus
Seh` voller Graus
Vernehme dunkles GrummelnDen Hals im Geiste zugeschnürt
Verfolge ich fast ungerührt
Erstickend Hohn und Spottgesänge
Zu viele dieser tödlich` Klänge
Als dass ich aus der Rage fliehend
Mich könnt` am eignen Schopfe ziehend
In Klarheit mir den Plan bedenkend
Mir selbst ein wenig Wahrheit schenkend
Befreien aus der Enge.So wart` ich all zu lange suchend
Nach einem Plan, nun selbst verfluchend
Was sich mein panisch Hirn erdacht
Als wär es nun erst aufgewacht
Als wähnt` es sich bereits besiegt
Als ob es schon im Grabe liegt
Als wär` verloren
Ungeboren
Was dem Kampf obliegt.Tribut gezollt der alten Masche
Wie Phönix einst mit seiner Asche
Die Welt um sich herum arg narrte
Und wo war ich, als sie verharrte
In tumbem Glauben an das Zagen
Ergeben ganz an das Versagen
Den Schatten gleich
Unglaublich bleich
Geht es mir an den KragenEs schleicht sich Furcht in Mark und Bein
Es braucht nicht lang, um da zu sein
Wo alle Tugenden vergehen
Sich selber tief versunken sehen
In Oberflächen Malstrom gleich
Nur eine Hand, wie Knochen bleich
Dir grade noch zu Hilfe naht
Doch geb` ich mir den einen Rat
Schlag aus die Hand sogleich.Es naht ein Licht aus ferner Weite
Ein Licht, das ich mir selbst bereite
Es dimmt so vor sich hin und glimmt
Ich schlag die Warnung in den Wind
Ich greif` die knöchern Hand mit Macht
Ich lass mich ein auf diese Schlacht
Es knackt und kracht
Es kreischt und lacht
Und um mich ist es Nacht.
(September 2014)
NICHTS VON DEM IST WIRKLICH
Es ist nur ein Versuch. Ein Versprechen an sich selbst, es zu schaffen. Abgesichert lediglich vom dünnen Gefühl, dass es ohne wirkliche Alternative ist und man das eben so macht. Aber ohne Garantie in den Unterlagen. Ohne Anleitung. Ohne Sicherung. „Nichts von dem ist wirklich“ , versicherst Du Dir wenig überzeugend selbst. In schwachen Sekunden möchtest Du es ausprobieren. Einfach testen, ob es so ist, wie Du hoffst, dass es nicht ist. Doch natürlich tust Du es nicht. Denn hättest Du Recht, wäre der Verlust immens. Denkst Du. Doch… wäre er das wirklich? Du wirst es nie erfahren. Und vielleicht ist sogar das das Tröstende daran. Vielleicht ist es nur ein Versuch. Aber Du darfst es wenigstens versuchen. Das dürfen längst nicht alle. Und Du gönnst Dir die Vermessenheit, Dich selber Deiner Möglichkeiten beraubt wissen zu wünschen? Dir Garantien zu erbeten? Vielleicht ist es nicht wirklich, aber der Versuch, der ist echt und wahr. Nutze ihn. So viele beneiden Dich.
 
(September 2013)

DIE EINTAGSFLIEGE

Der Eintagsfliege Tag ging los – reaktionär mit einem Kloß
Im Halse steckend, ob der Bang – dass dieser Tag, würd nicht so lang
Sie hieb nun an, per Flügelschlag – determiniert auf diesen Tag
Dem Licht entgegen unumwunden – es blieben schließlich nur noch Stunden

Ihr Ziel war klar, doch was war dies – vor and’ren Fliegen war sie fies
Sie hatte hohe Kunst im Sinn – sie wollte mehr, „als was ich bin“
So tauchte sie den Rüssel tief – ins Tuschefässchen, das da schlief
Auf einem Blatt von Bütten plan – nun wollt‘ sie zeigen, was sie kann

Sie saugt und staut, sie zagt und doch – schießt Tinte aus dem Stachelloch
Ein feiner Strich bricht sich die Bahn – das Flieglein ist recht angetan
Von Formen und Struktur bestimmt – ist’s was den Maler glücklich stimmt
Mit feucht facett’gen Augen merkt – der Künstler an: „dies ist mein Werk“

Wo Passpartouts und Rahmen dessen – was Kunst ist wären angemessen
Muss uns’re Eintagsfliege seh’n – das Bild ist da, ich muss nun geh’n
Und biologisch brutalst möglich – macht die Natur, was ihr nur möglich
Sie schenkt dem Flieglein ihre Ruh‘ – und schließt dem Glück die Augen zu.

(September 2012)

ICH

Ich mag den Hauch vom Seil am Hochbett. Ich erkenne den Wunsch nach dem Sturz der Regierung an. Ich liebe das Gefühl, mich auf fremdem Terrain zu bewegen. Ich bekenne mich dazu, mich zu bekennen. Ich lehne Sätze ab, die mit ich beginnen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, nach Hause zu kommen. Ich schätze Menschen, die lieben was sie tun und umgekehrt. Ich finde Saunen rundum grauenhaft. Ich toleriere viel zu viel. Ich hasse den Hass. Ich liebe die Leidenschaft. Ich bewundere Menschen, die leben. Ich höhle Phrasen, wie jeder andere, doch ich meine es ernst. Ich trauere ernsthaft. Ich gestehe, ich bin Gott. Ich schätze, Ihr wisst das. Ich denke, ich werde einst dafür von Euch umgebracht werden. Ich schätze, ich will es so. Ich fordere alles – von Euch. Ich erinnere mich an Menschen, die mich auslachten – und die gewiss Recht hatten. Ich brauche Widerstand. Ich kulminiere Dinge, die andere nicht einmal wahrnehmen (möchten). Ich brenne. Ich brenne oft. Ich brauche Brennstoff. Ich weiß, ich bin ehrlich zu Euch aber nicht zu mir. Ich gestehe – aber nicht alles. Ich bin bereit, mich zu stellen – jedem und allem – ernsthaft. Ich kaufe viel zu viel. Ich bereue viel zu viel. Ich bin einer von Euch. Ich fühle mich einsam unter Euch. Ich bin ein unverwüstliches Denkmal. Ich bin unsterblich. Ich bin ein Idol von meinerseitig fragwürdiger Gestalt. Ich vergehe – aber noch nicht jetzt. Ich habe mein Versprechen gegeben da zu sein. Ich werde es erfüllen. Ich liebe genau das. Ich explodiere ständig – wenige merken es. Ich brauche das auch nicht. Ich brauche Ruhe … Gelassenheit. Ich denke, ich bin ich. Ich werde das sein, was ich kann, was ich bin – und auch was ich soll. Ich danke Euch und ich fordere Euch heraus. Ich will Euch. Ich will Eure Ehrlichkeit. Ich egozentriere mich – ich altruisiere mich. Ich finde keinen Widerspruch. Ich liebe!

(Oktober 2012)

ENTEIGNET

Enteignet.
So seht Ihr Euch.
Ihr, die Ihr Euch die Welt kreieren lasst.
Ihr, die konsumiert.
Ihr, die – bewusst oder bewusstlos – anderen zuseht, wie sie leben.

Enteignet.
So fühlt es sich an.
Für Euch, die Ihr meint, Ihr könntet nichts ausrichten.
Für Euch, die Ihr glaubt, es stünde Euch nicht zu.
Für Euch, die Ihr klagt, dass andere für Euch entscheiden.

Enteignet.
Das seid Ihr.
Ihr, die Ihr voller Hohn auf andere zeigt.
Ihr, die Ihr Muße mit Faulheit verwechselt.
Ihr, die aufgebt.

(Mai 2013)