Wir sind eine merkwürdige Generation.
Wir sind die Generation, die der ganzen Welt die genial bis grenzdebilen 80er in Endlosschleife aufdrängt.
Wir sind die Generation, die die reaktionären Ü30-Parties etabliert hat, und die Ü40-Parties und hassenswerterweise immer so weiter.
Wir sind die Generation, die ewig jung bleiben wird.
Wir sind die Generation, die nicht duldet, dass die nächste Generation eine eigene Kontur gewinnt.
Wir sind die Generation, die Apple groß gemacht hat.
Wir sind die Generation, die Apple auch wieder zu Grunde richtet.
Wir sind die Generation, die konservatives und autonomes Dasein vereint.
Wir sind diejenigen, die Bohlen, Pur und Raab hervorgebracht haben und nach wie vor doch irgendwie gut finden.
Wir sind die Generation, die sich ständig selber sucht und niemals finden wird.
Wir sind die Generation die mit 15 Converse getragen hat.
Und das auch noch mit 30 tat.
Und auch mit 40 tut.
Und mit 50 tun wird … und 60 … und …
Wir sind die erste Generation, die das Internet als Gott gegeben begreift.
Wir sind die Generation, die das ererbte Selbstbewusstsein eines gemachten Nestes durch das ganze Leben bringt.
Wir sind die Generation, die mit Helmut Kohl als Flatrate-Kanzler aufgewachsen ist.
Wir sind die Generation, die überhaupt erst die Flatrate erfunden hat.
Wir sind die Generation, die mit der Angst vor einem Atomkrieg aufgewachsen ist, ihr spätpubertäres politisches Engagement in den 90ern kurz an der Garderobe abgegeben und in den späten 00ern wiedergefunden hat.
Wir sind die Generation, die Pacman noch beim Vornamen nannte.
Und natürlich sind wir die Generation, die weiß was das Kürzel C64 bedeutet und noch heute sicher ist dabei gewesen zu sein, als sich die Technik des Menschen bemächtigte.
Wir sind die Generation, die sich genau erinnern kann, was sie zur Zeit der Veröffentlichung von „Nevermind“ getan hat und Nirvana für uneingeschränkt brilliant hält. Eben weil sie einfach dabei war.
Wir sind die Generation, die sich über Generationen schlichtweg keine Gedanken macht, weil wir Altern ohnehin ignorieren.
Wir sind im Prinzip unerträglich – und ich möchte immer noch nicht dazu gehören.
Aber was bleibt mir übrig?
Neueste Kommentare