Sie kennen das.
Morgens – voll des Hungers nach einem nicht eingenommenen Frühstück – halten Sie auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker und zwingen die freundliche Bäckersfrau unter Zuhilfenahme von Geld in einem Kraft raubenden Dialog, Ihnen ein Mettbrötchen zusammen zu basteln („Mit Zwiebeln?“ „Ja, gerne.“ „Mit Butter?“ „Auch.“ „Salz und Pfeffer?“ „Gerne.“ „Ei mit drauf?“ „Ach Gott, wenn Sie schon mal fragen.“ „Zum Mitnehmen?“ „Aber ganz sicher.“ „Haben Sie`s klein?“ „Jetzt reicht`s aber“), legen es ob des restlos voll gemüllten Beifahrersitzes in den Fußraum des Wagens, parken ihn hernach in der Tiefgarage, um ihn vor dreisten Dieben zu verstecken, und versäumen es natürlich, ihre Beute mit ins Büro zu nehmen.
Als Sie, ihren Fehler bemerkend aber von akuter Lauffaulheit geplagt entscheiden, das Brötchen Brötchen sein zu lassen, um es dann des Mittags als adäquaten Snack zu verspeisen, denken Sie natürlich weder an die natürliche Ausbreitung der penetrant offensichtlichen Geruchsmelange aus frischen Zwiebeln und einer durchweichten Bäckerstüte in dem kleinen Raum, den der Wagen – natürlich ein Smart – zur Verfügung hält, noch an die Tatsache, dass Sie diesen glorreichen Plan bis mittags natürlich selbstverständlich komplett vergessen haben werden.
Sie steigen also nach einem langen Arbeitstag – mit einer kurzen Pause und einem unter Mithilfe des freundlichen, türkischen Pidebäckers erfolgreich bekämpften Hungererlebnisses („Mit Knoblauch?“ „Gerne.“ „Mit Schafskäse und …“ „Oh ja.“ „…Oliven?“ „Jaja doch.“ „Scharf machen?“ „Bitte?“ „Scharf machen die Pide?“ „Oh, ja sicher.“ „Zum Mitnehmen?“ „Jup, ich hab`s klein.“), in ihren Kleinwagen ein und fallen – direkt nach der freundlichen und beinahe akzentfreien Begrüßung durch Ihr vergessenes Mettbrötchen – um.
Kennen Sie das?
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