Vielleicht ist es ein Phänomen dieser Zeit, in der seltsamerweise so unendlich viele Superstars sein wollen. Vielleicht liegt es aber auch an der immens hohen Konkurrenz auf diesem Sektor mit seinen unzählbaren Subgenres und hermetischen Miniszenen. Die oftmals offen zur Schau gestellte Missgunst unter Bands, ist nicht hinwegzudiskutieren und fällt einem beim etwas näheren Hinsehen sofort auf. Kaum hat eine Band ein kleines Bisschen Erfolg oder es klappt schlicht einmal etwas – man bekommt den Gig bei diesem geilen Festival, der angesagte Internetradio-Sender spielt Deine Songs, die Lokalpresse macht ein ganzseitiges Special über Deine Band (mit Bild) – und sofort wird es Nörgler geben, die einem das Bisschen Früchteernten, wohlgemerkt nach harter Arbeit, nicht gönnen.
Wir sprechen hier – das bitte ich zu beachten – nicht von Bands, die beruflich Musik machen dürfen. Das was ich hier beschreibe fängt bei der Schülerband an und zieht sich durch alle Altersgruppen von Musikern. Mag sein, dass es damit zusammenhängt, dass sich jeder Musiker ohnehin in irgendeiner Art verkannt fühlt, dass er nicht verstehen kann, warum nicht seine Band eben jenen Erfolg hat, den die paar Glücklichen im Radio haben. Sicher ist auch der Musikerszene nicht die ungesunde Art von Eitelkeit abzusprechen, die sich in allen künstlerischen Bereichen naturgemäß finden lässt.
Es ist für mich jedoch auch nach über 20 Jahren im Musikgeschäft nur schwer zu ertragen, dass man als Musiker sogar seinen Freunden, so sie denn auch eine Band haben, nicht mal eine Zeile des Lobs gönnt, weil man offensichtlich nicht das eigene vom anderen Tun abstrahieren kann – dieses Phänomen haben die einmaligen, leider inzwischen aufgelösten, McLusky vor 10 Jahren so treffend mit ihrem Spottrefrain “my band is bigger than your band” karrikiert. Menschen die in ihrer kleingeistigen Engstirnigkeit so denken, wird es jedoch auf ewig verwehrt bleiben, zu erleben, wie wertvoll, belebend, kreativ befruchtend und in der Tat vorteilhaft eine echte Bandfreundschaft sein kann. Nichts ist erhebender, als die Bühne mit Bands zu teilen, die man künstlerisch schätzt und menschlich respektiert. Das kann man sich im Großen ansehen, wenn sich die Musiker von Rise Against mit den für sie eröffnenden Thursday auf offener Bühne in den Armen liegen. Das kann aber auch schon im Kleinen passieren. Wir hätten niemals unseren Bassisten für Porter gefunden, hätten wir nicht vor über 15 Jahren mit unserer Band Luzifer Sam, die Bühnen ständig mit seiner ehemaligen Band Body Lost Ist Size geteilt, mit denen uns eine langjährige Freundschaft verband – übrigens trotz absolut unterschiedlicher Genres. Und bei alledem geht es nicht nur um Musik, sondern um eine Wertschätzung der einzelnen Menschen. Was nützt mir der beste Gitarrist der Welt,wenn er menschlich ein Arschloch ist! Die leider schon längst nicht mehr aktive Band Confused Dwarfs zum Beispiel waren so ein Fall – die habe ich geschätzt.
Und genau diese Wertschätzung sehe ich in dieser, doch eigentlich so großen, so bunten, so wahnsinnig mannigfaltigen und lebendigen Szene, viel zu selten. Umso schöner, wenn man dann doch immer wieder auf diese liebenswerten Bands, diese großartigen Menschen stößt, denen es nicht um Eitelkeiten oder den ellenbogenbewehrten Erfolg geht, sondern um den Spaß, den es ja eigentlich machen soll, um die Kunst, die man gemeinsam hervorbringt, um den Zusammenhalt, den man sowohl braucht, der einem aber auch alles zurückgibt, und um das sich gegenseitige Unterstützen, ohne das das alles nichts wert wäre.
Ich genieße es so sehr, mit Bands und Musikern zu tun zu haben, die unkompliziert und hilfsbereit sind, die genau wissen, worauf es ankommt und die darüber vermutlich noch niemals nachgedacht haben. Euch gehört mein Herz und die Zukunft!
Markus G. Sänger, Schlagzeuger von Porter
Dieser Blogpost wurde als Gastbeitrag erstveröffentlicht in der grandiosen Gulaschkantine.
Wir sprechen hier – das bitte ich zu beachten – nicht von Bands, die beruflich Musik machen dürfen. Das was ich hier beschreibe fängt bei der Schülerband an und zieht sich durch alle Altersgruppen von Musikern. Mag sein, dass es damit zusammenhängt, dass sich jeder Musiker ohnehin in irgendeiner Art verkannt fühlt, dass er nicht verstehen kann, warum nicht seine Band eben jenen Erfolg hat, den die paar Glücklichen im Radio haben. Sicher ist auch der Musikerszene nicht die ungesunde Art von Eitelkeit abzusprechen, die sich in allen künstlerischen Bereichen naturgemäß finden lässt.
Es ist für mich jedoch auch nach über 20 Jahren im Musikgeschäft nur schwer zu ertragen, dass man als Musiker sogar seinen Freunden, so sie denn auch eine Band haben, nicht mal eine Zeile des Lobs gönnt, weil man offensichtlich nicht das eigene vom anderen Tun abstrahieren kann – dieses Phänomen haben die einmaligen, leider inzwischen aufgelösten, McLusky vor 10 Jahren so treffend mit ihrem Spottrefrain “my band is bigger than your band” karrikiert. Menschen die in ihrer kleingeistigen Engstirnigkeit so denken, wird es jedoch auf ewig verwehrt bleiben, zu erleben, wie wertvoll, belebend, kreativ befruchtend und in der Tat vorteilhaft eine echte Bandfreundschaft sein kann. Nichts ist erhebender, als die Bühne mit Bands zu teilen, die man künstlerisch schätzt und menschlich respektiert. Das kann man sich im Großen ansehen, wenn sich die Musiker von Rise Against mit den für sie eröffnenden Thursday auf offener Bühne in den Armen liegen. Das kann aber auch schon im Kleinen passieren. Wir hätten niemals unseren Bassisten für Porter gefunden, hätten wir nicht vor über 15 Jahren mit unserer Band Luzifer Sam, die Bühnen ständig mit seiner ehemaligen Band Body Lost Ist Size geteilt, mit denen uns eine langjährige Freundschaft verband – übrigens trotz absolut unterschiedlicher Genres. Und bei alledem geht es nicht nur um Musik, sondern um eine Wertschätzung der einzelnen Menschen. Was nützt mir der beste Gitarrist der Welt,wenn er menschlich ein Arschloch ist! Die leider schon längst nicht mehr aktive Band Confused Dwarfs zum Beispiel waren so ein Fall – die habe ich geschätzt.
Und genau diese Wertschätzung sehe ich in dieser, doch eigentlich so großen, so bunten, so wahnsinnig mannigfaltigen und lebendigen Szene, viel zu selten. Umso schöner, wenn man dann doch immer wieder auf diese liebenswerten Bands, diese großartigen Menschen stößt, denen es nicht um Eitelkeiten oder den ellenbogenbewehrten Erfolg geht, sondern um den Spaß, den es ja eigentlich machen soll, um die Kunst, die man gemeinsam hervorbringt, um den Zusammenhalt, den man sowohl braucht, der einem aber auch alles zurückgibt, und um das sich gegenseitige Unterstützen, ohne das das alles nichts wert wäre.
Ich genieße es so sehr, mit Bands und Musikern zu tun zu haben, die unkompliziert und hilfsbereit sind, die genau wissen, worauf es ankommt und die darüber vermutlich noch niemals nachgedacht haben. Euch gehört mein Herz und die Zukunft!
Markus G. Sänger, Schlagzeuger von Porter
Dieser Blogpost wurde als Gastbeitrag erstveröffentlicht in der grandiosen Gulaschkantine.
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