Pikante indische Linsensuppe
Die schnelle südasiatische Variante
der heimischen Linsensuppe
Personen
Zubereitungszeit
ca. 30 Min.
Gesamtzeit
ca. 45 Min.
Kurz vorab
Über das Rezept
„Pikante indische Linsensuppe“
von: derherrgott
Ich liebe Linsensuppe in all ihrer, je nach Region, unterschiedlichen Manifestation. Egal ob es nun die klassische deutsche Linsensuppe, die orientalische oder türkische, ein Eintopf oder ein Linsencurry ist. Für mich persönlich mache ich es stets lieber in Form eines Eintopfes als einer Suppe, da ich die festeren Konsistenz der allzu flüssigen vorziehe. Aber da hat ja jeder so seine Präferenz.
Nun findet Ihr hier also den Weg zur indischen Variante, der Dal-Suppe, die gerne auch mal Daal oder Dhal geschrieben wird.
Das Gericht gibt es so oder so ähnlich ebenfalls in der pakistanischen Küche und kann neben Linsen zum Beispiel auch mit Bohnen, Erbsen, oder Kichererbsen zubereitet werden. Dal gibt es demnach auch in unglaublich unterschiedlichen Formen und Geschmacksrichtungen. Je nach Region und Familienrezept wird hier mannigfaltig variiert. Wir widmen uns heute der Dal-Suppe mit Roten Linsen, da es diese in einer Variante käuflich zu erwerben gibt, die nicht erst gewässert werden muss, was den spontanen Einsatz ermöglicht.
Zutaten
- 300 g rote Linsen
- 400 ml (1 Dose) Kokosmilch
- 500 ml Bio-Gemüsebrühe
- 3 – 4 Knoblauchzehen (je nach Geschmack)
- 1 Stückchen frischen Ingwer
- 2 rote Zwiebeln
- 1 Bio-Zitrone
- 1 große rote Chilischote
- 1 große Dose Tomaten (gestückelt)
- 1/2 Bund frischer Koriander
- 2 Esslöffel Tomatenmark
- 1 Esslöffel Kreuzkümmelsaat
- 1 Esslöffel Koriandersamen
- 1 Esslöffel Kurkuma
- 1 Esslöffel Currypulver
- 1 Esslöffel Kardamom
- 1 Esslöffel Garam Masala
- etwas Butter zum Anschwitzen
- etwas Salz und Pfeffer (frisch gemahlen)
>> Am besten natürlich alles in Bio-Qualität
EIN WORT ZUR ROTEN LINSE
Die rote Linse eignet sich unter anderem deshalb so gut für Dal, weil sie – ähnlich wie die gelbe Linse – in recht kurzer Zeit weich und breiig kocht.
Die Linse stammt wahrscheinlich – und laut Wikipedia, danke Schwarmintelligenz – von der Wildlinse Lens orientalis aus Kleinasien ab. Bereits seit Beginn des Ackerbaus ist die Linse eine der Hauptnutzpflanzen und wurden in Griechenland bereits in den frühesten neolithischen Schichten gefunden, die sage und schreibe um 7000 v. Chr. datieren.
Von der biblischen Geschichte um Esau und das Linsengericht fange ich hier erst gar nicht an. Dass Linsengericht hingegen eine hessische Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis ist, soll hier keinesfalls unerwähnt bleiben.
Wo war ich? Ach ja, die Linsen. Sie sind bei weitem leichter verdaulich als Erbsen oder Bohnen und sind, dank ihres hohen Eiweißanteils von 25 bis 30 % in der Trockenmasse, nicht nur bei vegetarischer Ernährung ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans. Hinzu kommt ein hoher Zinkgehalt, unverzichtbar für den Stoffwechsel.
Lasst Ihr Linsen übrigens keimen, verfielfacht sich der Gehalt an B-Vitaminen. Die Linsenkeime enthalten dann auch ebenfalls Vitamin C.
Fotocredits: Karl Solano (li.) und Nataliya Vaitkevich (re.) von pexels.com
Gefühlte Nährwerte
Da es mir beim Essen stets mehr darauf ankommt, wie es schmeckt und wie glücklich mich der Weg zum lecker macht, sind die im Folgenden aufgeführten Werte rein emotionaler Natur.
- Schwierigkeit 25%
- Glücklichmachfaktor 65%
- Lecker 80%
Schritt für Schritt
STEP 1 – Tränende Augen
Los geht`s mit dem Schnibbeln. Ihr schält und hackt zunächst die beiden Zwiebeln und die Knoblauchzehen klein (natürlich könnt Ihr letzteren auch einfach durch eine Presse jagen). Die Chilischote ereilt das gleiche Schicksal, da Ihr auch sie nach gutem Waschen in kleine Stückchen schneidet.
STEP 2 – Das Mörsern
Weiter geht`s mit dem Mörsern. Zerstoßt die Koriandersamen und den Kreuzkümmel am besten in einem Mörser zu feinem Pulver. Das sollte bereits verführerisch duften. Dann verrührt Ihr das Pulver gut mit den Chilistückchen, Currypulver, Garam Masala, Kurkuma und Kardamom.
STEP 3 – Rösten und Schwitzen
Im Anschluss erhitzt Ihr die Butter (wenn Ihr`s vegan halten wollten, nehmt Ihr z. B. gut erhitzbares Öl) in einem ausreichend großen Topf und röstet Zwiebeln und Knoblauch einmal ganz kurz an und schwitzt alles auf (je nach Herd) kleiner bis mittlerer Temperatur für 1 Minute an. Dann ergänzt Ihr die Masse im Topf mit der Gewürzmelange aus Step 2 und dem Tomatenmark. Solltet Ihr zwischendurch Angst bekommen, dass Euch da etwas anbrennt, könnt Ihr einfach einen kleinen Schluck Wasser hinzugeben.
STEP 4 – Das erste Köcheln
Nach einer kurzen Zeit des kräftigen Rührens gebt Ihr die Linsen und die Gemüsebrühe in den Topf, stellt den Ofen ein wenig höher und wenn alles einmal kurz aufgekocht ist, kommt die Kokosmilch hinzu. Mit dem Deckel auf dem Topf lasst Ihr alles nun 15 – 20 Minuten köcheln, zwischenzeitiges Umrühren kann jedoch nicht schaden.
STEP 5 – Das zweite Köcheln
Nun kommen noch die Tomaten in den Topf und nach erneutem Umrühren lasst Ihr alles noch einmal 5 – 10 Minuten weiterköcheln.
Währenddessen könnt Ihr schon einmal den Ingwer reiben oder ihn ebenfalls durch eine dafür geeignete Presse jagen. Die heiß abgewaschene Zitrone teilt Ihr in 2 Hälften. Aus der ersten Hälfte presst Ihr Saft, die zweite schneidet Ihr in dünne Scheiben.
STEP 6 – Das Finale
Sind die Linsen weich genug (einfach mal probieren, das ist ja immer etwas Geschmackssache), nehmt Ihr den Topf von der Platte, rührt den Ingwer und den Zitronensaft in den Topf und schmeckt alles mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz ab. Wer mag, kann die Suppe mit einem Pürierstab pürieren oder aber Ihr lasst es etwas stückig und rustikaler – meine Wahl.
STEP 7 – Das Anrichten
Die Suppe wird nun auf Tellern verteilt und mit ein paar gehackten Korianderblättchen überstreuselt. Dazu legt Ihr obenauf eine Scheibe Zitrone. Fertig.
Guten Appetit!
Foto Credits: Jano Gepiga (mi.) und Karolina Grabowska (re.) von Pexels.com
Das Begleitgetränk
… könnte natürlich ein orientalisches Getränk sein und hier ist ja auch jede*r frei in der Wahl. Meine fällt hier – ob der Kräftigkeit der Suppe – auf einen kräftigen Rotwein. Wir immer ohne jeden finanziellen Hintergrund, empfehle ich dieses Mal gerne den 2020er „Ursprung“ von Schneider aus der Pfalz.
Der sehr dunkle, beinahe schwarz wirkende Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Portugieser, verströmt reichhaltige Aromen und kann sich sogar gegen die würzige Dal-Suppe durchsetzen, ohne sie jedoch zu übertreffen zu wollen … also, … hat er mir gesagt. Nach dem zweiten Glas.
Über die Köch*innen
„Ich muss gestehen, ich BIN überhaupt kein Koch. Ich esse nur sehr, sehr gerne und entspanne beim Kochen. Daher geht es mir neben dem schmackhaften Ergebnis auch immer darum, beim langsamen Kochen etwas Neues dazu zu lernen, etwas Leckeres zu trinken und – im Idealfall – gute, laute Musik zu hören.“
Der Instagram Hashtag #beobachtet vom Hund begleitet mich bei jedem Küchenabenteuer ebenso, wie meine Küchenhilfe Frieda, die sich, stets treu an meiner Seite, um das Vorkosten der zu verarbeitenden Lebensmittel kümmert und alles mit ihren prüfenden Blicken verfolgt. Qualitätskontrolle halt.
Folgt den Rezepten gerne auch auf Instagram
Also nicht, dass die Rezepte dort ein Eigenleben führen und sich selbst posten würden, aber … Ihr versteht schon.