Der rote Faden ist ein oft als spießig empfunden Ding.
Doch im Grunde seines Seins hilft er doch zumeist.
Was wie eine (hier falsch vermutete) Verneinung des Zufalls klingen mag, ist die simple Erkenntnis, dass Signalfarben ihren Namen stets zu recht tragen.
Wenn einem der rote Faden fehlt, ist es oftmals viel näher zur roten Linie. Und zwar hin zu jener, von deren Existenz man eventuell nicht einmal die Kenntnis hatte. Nicht die rote Linie eines Obama, nicht die einer Merkel. Die rote Linie eines jeden selbst.
Rote Linien sind absolut subjektive Grenzen, die – mal Konsens, mal Selbstschutz, auch mal Egoismus oder Willkür – ein Terrain abstecken, dessen geografische Grenzen keine Karten kennt. Es ist eine rein emotionale Trennung der eigenen Akzeptanz hin zu jenem vagen Ort, an den wir uns zu begeben nur schwer bewaffnet wagen.
Sind wir erst einmal so weit, der Mobilmachung nicht mehr ausweichen zu können, um unser Gesicht nicht zu verlieren, also auf die rote Linie zu marschieren zu müssen, weil wir sie dummerweise in einem Anflug mangelnden roten Fadens so fest gelegt haben, wird roter Alarm ausgelöst.
Im Grunde ist es jetzt bereits zu spät und es wird unweigerlich Alarmstufe Rot ausgelöst: wir sehen Rot.
Ein simpler Wert, jenseits der mathematischen Auffassung dieses Wortes, hätte eventuell das monochrome Farbenspiel verhindern können. Aber hey – rote Fäden sind ja spießig
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