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Sozialmedial vernetzt zu sein, galt in meiner sozialmedialen Kindheit – also in den frühen bis mittleren 90ern, zunächst als verrückt neu, dann als das neue Ding und absolut notwendig, und bis vor Kurzem noch als total en vogue. Heute ist es schlicht normal und bedarf eigentlich kaum mehr der Erwähnung. Meint man.

Denn genauso wie es für Euch, die Ihr hier diesen Blog lest, Usus ist, das virtuelle Leben so selbstverständlich in Euren Alltag einzubauen, wie zum Bäcker, Spazieren oder in die Kneipe zu gehen. gibt es sie ja auch immer noch: all die anderen, die das berühmte Teufelszeug und Internet in einem Atemzug nennen und es auch so meinen – wohl wissend, dass sie weder von dem einen noch von dem anderen auch nur die blasseste Ahnung haben.

Ist auch alles nicht weiter schlimm. Jeder hat seine Hobbies, seine bevorzugte Lebensweise, sein Umfeld. Schlimm finde ich es erst, wenn man sich mit einem Umfeld schmückt, ohne dieses überhaupt bewusst zu bewohnen. Das Schmücken mit fremden Federn gibt es schon, seit es Menschen gibt – und Federn natürlich. Die Frage muss aber nun gestattet sein, warum ich vorgeben sollte, Ahnung vom  Leben im Internet zu haben, wenn es nicht den Tatsachen entspricht? Ich gehe ja auch nicht zu meinem Gemüsehändler und erzähle ihm was von biologisch einwandfreier Aufzucht, nachhaltig freilaufender Rüben.  

Wenn das virtuelle Leben heute noch ultrahip und nicht so normal wäre, wie das morgendliche Zähneputzen, wäre ich eventuell bereit ein gewisses Verständnis aufzubringen, all jenen gegenüber, die mir tagtäglich das Netz neu erklären wollen. Ist es aber nicht – ich erwähnte es eingangs bereits in wenigen Worten. Das Netz ist im Alltag  angekommen. Und so – auch das ist keine wirklich neue Erkenntnis – ist es im virtuellen Leben das Selbe, wie im biologischen – es gibt ein paar unumstößliche Weisheiten:

Practice what you preach. Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus. Schuster bleib` bei Deinen Leisten (was nicht heißt, dass der Schuster nicht jederzeit seinen Horizont erweitern darf). Was im anfassbaren Leben gilt, gilt auch in der virtuellen Welt. Sei einfach Du selbst und versuch` kein Arsch zu sein. Mehr ist es gar nicht.

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Weiterlesen: „Das Netz wird endlich 3.0“

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