Liebes Feuilleton, liebe Klatschpresse, liebe Politiker, liebe Wirtschafstführer, verehrte Nation. Es ist an der Zeit für Euch alle, zwei Dinge zu verstehen und zu akzeptieren:
Erstens, …
… es gibt nicht DIE Netz-Gemeinde.
Ich kann es nicht mehr ertragen, dass mediale Offliner mir Leute wie Sascha Lobo, Julian Assange oder Kim Schmitz als Gallionsfiguren einer ganzen Szene, schlimmer noch als Wortführer aller online Aktiven vorsetzen. Ich teile weder die politische, noch die gesellschaftliche Weltanschauung von schnurbarttragenden und in sich selbst verliebten Altpunkclowns, wie ich auch auf keinen Fall mit pekuniär überversorgten Vollprolls in einen Topf geschmissen werden möchte, mit denen ich nicht einmal ein Bier trinken gehen würde.
Die Gesamtheit des Internets, ist die Summe aller Gesellschaften, aller denkbaren Charaktere. Ich würde selber gerne glauben, dass sich hier eher die verantwortungsbewussten und gebildeten Menschen tummeln, denen es um eine bessere Gesellschaft geht. Dem ist aber nicht so. Wir hier im Netz sind „Viele“ – wie es Tocotronic ausdrücken würden und wo viele sind gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Und das ist gut so.
Ich selber umgebe mich auf Twitter mit Menschen, deren Gedanken ich gerne lese, die ich mit der Zeit sogar schätze, die sogar zu guten Freunden werden. Ich suche mir meine Gesellschaft nicht anders aus, als in meinem sonstigen Leben. Und das macht jeder so, und jeder hat seine eigene kleine Welt von Persönlichkeiten, Meinungen und Ansichten. Und keiner von uns braucht hier irgendeinen prominenten An- oder Wortführer. Die sogenannte Netz-Gemeinde ist so bunt und vielfältig, wie die ganze Welt, mit einem entscheidenden Vorteil: Sie ist frei und so demokratisch, wie sonst nichts. Wer könnte sich wirklich anmaßen, diese Vielfalt mit seiner eigenen Meinung vertreten zu wollen.
Und noch etwas sehr wichtiges. Viele meiner Freunde sind, wie ich selbst, seit Anfang der 90er Jahre Nutzer und Gestalter des Internets. Der eine mehr, der andere weniger. Andere haben es dank Twitter oder Blogs erst seit Kurzem für sich entdeckt. Niemand den ich kenne, würde nach jemandem Rufen, der sich in seinem Namen als Vertreter der Netz-Gemeinde äußert und aufspielt. Schön, wenn es auch hier Nutznießer gibt, die von ihrer Stilisierung zur Ikone mehr als gut und egostreichelnd leben können, aber ich möchte bitte nicht als Teil ihrer Inszenierung verstanden werden. Ich liebe die Vielfalt meiner Timeline, genau wie ich die Vielfalt des Netzes im Allgemeinen liebe. Und die kann man nicht mit einem praktischen Begriff klammern – und in den Griff bekommen.
Zweitens, …
… wir, die wir das Internet leben und als realen Teil des Lebens verstanden haben, sind ein ebenso ganz realer Teil der Gesellschaft.
Wir leben nicht nur in Eurer Mitte, wir sind ganz normale Bürger, mit ganz normalen Bürgerinteressen. Es ist so leicht für Leute wie Guttenberg oder Wulff sich als Opfer einer außergesellschaftlichen Antibewegung zu wähnen und den hier besonders starken politischen Protest als antidemokratisches Gebahren der ominösen Netz Gemeinde abzutun. Was diese Leute leider in, es sich all zu leicht machender, Manier von Machtmenschen vergessen: Es gibt uns alle wirklich. Wir sind lebendige, interessierte, informierte und vernetzte Bürger dieses Landes. Denkende Bürger, die das Internet für freie Meinungsäußerungen, mehr (gewagte) Demokratie, den gelebten Diskurs nutzen. Wir bedienen uns unserer interaktiver Netzwerke für die Verbreitung unserer Meinung, wie der Geld und Machtadel seit jeher seine Seilschaften einsetzte, für seine solitären Interessen.
In keinem Fall brauche ich irgendeinen Prominenten, der sich in unseren Anliegen stellvertretend äußert – weder um uns anzugreifen und anzuzweifeln, noch um uns vorgegeben zu verteidigen und zu vertreten. Auch schon aus dem Grund heraus, dass sich die Notwendigkeit der bloßen Existenz von Prominenten im Netz überholt hat. Wenn Ihr Prominente braucht, kauft Euch die Gala. Bei „uns“ geht es um Meinungen und Haltungen, nicht um Frisuren und Hochzeiten.
Also, liebe Adressaten, versucht noch einmal zu überdenken, wen Ihr mit Netz-Gemeinde verallgemeinern wollt.
Erstens, …
… es gibt nicht DIE Netz-Gemeinde.
Ich kann es nicht mehr ertragen, dass mediale Offliner mir Leute wie Sascha Lobo, Julian Assange oder Kim Schmitz als Gallionsfiguren einer ganzen Szene, schlimmer noch als Wortführer aller online Aktiven vorsetzen. Ich teile weder die politische, noch die gesellschaftliche Weltanschauung von schnurbarttragenden und in sich selbst verliebten Altpunkclowns, wie ich auch auf keinen Fall mit pekuniär überversorgten Vollprolls in einen Topf geschmissen werden möchte, mit denen ich nicht einmal ein Bier trinken gehen würde.
Die Gesamtheit des Internets, ist die Summe aller Gesellschaften, aller denkbaren Charaktere. Ich würde selber gerne glauben, dass sich hier eher die verantwortungsbewussten und gebildeten Menschen tummeln, denen es um eine bessere Gesellschaft geht. Dem ist aber nicht so. Wir hier im Netz sind „Viele“ – wie es Tocotronic ausdrücken würden und wo viele sind gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Und das ist gut so.
Ich selber umgebe mich auf Twitter mit Menschen, deren Gedanken ich gerne lese, die ich mit der Zeit sogar schätze, die sogar zu guten Freunden werden. Ich suche mir meine Gesellschaft nicht anders aus, als in meinem sonstigen Leben. Und das macht jeder so, und jeder hat seine eigene kleine Welt von Persönlichkeiten, Meinungen und Ansichten. Und keiner von uns braucht hier irgendeinen prominenten An- oder Wortführer. Die sogenannte Netz-Gemeinde ist so bunt und vielfältig, wie die ganze Welt, mit einem entscheidenden Vorteil: Sie ist frei und so demokratisch, wie sonst nichts. Wer könnte sich wirklich anmaßen, diese Vielfalt mit seiner eigenen Meinung vertreten zu wollen.
Und noch etwas sehr wichtiges. Viele meiner Freunde sind, wie ich selbst, seit Anfang der 90er Jahre Nutzer und Gestalter des Internets. Der eine mehr, der andere weniger. Andere haben es dank Twitter oder Blogs erst seit Kurzem für sich entdeckt. Niemand den ich kenne, würde nach jemandem Rufen, der sich in seinem Namen als Vertreter der Netz-Gemeinde äußert und aufspielt. Schön, wenn es auch hier Nutznießer gibt, die von ihrer Stilisierung zur Ikone mehr als gut und egostreichelnd leben können, aber ich möchte bitte nicht als Teil ihrer Inszenierung verstanden werden. Ich liebe die Vielfalt meiner Timeline, genau wie ich die Vielfalt des Netzes im Allgemeinen liebe. Und die kann man nicht mit einem praktischen Begriff klammern – und in den Griff bekommen.
Zweitens, …
… wir, die wir das Internet leben und als realen Teil des Lebens verstanden haben, sind ein ebenso ganz realer Teil der Gesellschaft.
Wir leben nicht nur in Eurer Mitte, wir sind ganz normale Bürger, mit ganz normalen Bürgerinteressen. Es ist so leicht für Leute wie Guttenberg oder Wulff sich als Opfer einer außergesellschaftlichen Antibewegung zu wähnen und den hier besonders starken politischen Protest als antidemokratisches Gebahren der ominösen Netz Gemeinde abzutun. Was diese Leute leider in, es sich all zu leicht machender, Manier von Machtmenschen vergessen: Es gibt uns alle wirklich. Wir sind lebendige, interessierte, informierte und vernetzte Bürger dieses Landes. Denkende Bürger, die das Internet für freie Meinungsäußerungen, mehr (gewagte) Demokratie, den gelebten Diskurs nutzen. Wir bedienen uns unserer interaktiver Netzwerke für die Verbreitung unserer Meinung, wie der Geld und Machtadel seit jeher seine Seilschaften einsetzte, für seine solitären Interessen.
In keinem Fall brauche ich irgendeinen Prominenten, der sich in unseren Anliegen stellvertretend äußert – weder um uns anzugreifen und anzuzweifeln, noch um uns vorgegeben zu verteidigen und zu vertreten. Auch schon aus dem Grund heraus, dass sich die Notwendigkeit der bloßen Existenz von Prominenten im Netz überholt hat. Wenn Ihr Prominente braucht, kauft Euch die Gala. Bei „uns“ geht es um Meinungen und Haltungen, nicht um Frisuren und Hochzeiten.
Also, liebe Adressaten, versucht noch einmal zu überdenken, wen Ihr mit Netz-Gemeinde verallgemeinern wollt.
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